Kollege Martin Derler (39) ist tot

DerlerDie Mitglieder und Freunde von Sports Media Austria trauern um einen lieben Kollegen und Freund - Martin Derler, Sportredakteur der Oberösterreichischen Nachrichten, ist in der Nacht auf Dienstag (also am 13. Jänner) nach einer plötzlich akuten Erkrankung völlig unerwartet im Alter von nur 39 Jahren gestorben. "Er war krank, hatte irgend einen Virus. Ich habe noch am Sonntag mit Martin telefoniert, er wollte bald wieder zu arbeiten beginnen", berichtet Christoph Zöpfl, der OÖN-Sportchef. Derler, von seinen Freunden liebevoll "Buddy" genannt, war ein erfahrener, guter und allseits beliebter Sportjournalist. Der Vorstand von Sports Media Austria wird Martin Derler stets ein ehrendes Andenken bewahren und wünscht Martins Freundin und seiner Familie viel Kraft für diese schwierigen Tage. Wenn Sie weiter lesen, sehen Sie einen Nachruf aus den OÖN und den Termin des Begräbnisses.

Bild: VOLKER WEIHBOLD

 

 

Es klang gut, was Martin „Buddy“ Derler am Sonntag am Telefon erzählte. Das Virus, das ihn seit Tagen außer Gefecht gesetzt hatte, habe angesichts der Übermacht der Antibiotika-Bomben den Rückzug angetreten. Noch in dieser Woche werde er sich wieder zum Dienst in der Sport-Redaktion zurückmelden. Seit gestern wissen wir, auch wenn es keiner glauben kann: „Buddy“ wird nie wieder an seinem Schreibtisch sitzen. In der Nacht auf Dienstag hat sein Herz wenige Tage nach seinem 39. Geburtstag zu schlagen aufgehört.

Die Nachricht vom Tod unseres Freundes – das Wort „Kollege“ greift hier viel zu kurz – hat nicht nur uns in der Sport-Redaktion erschüttert. Die Anteilnahme aus dem beruflichen Umfeld „Buddys“ war und ist außergewöhnlich groß. Sportler, Trainer, Funktionäre oder Kollegen von anderen Medien – vielen war es ein Anliegen, ihre Trauer auszudrücken. Daran lässt sich ermessen, wie stark „Buddy“ mit dem Sport verbunden war – und wie groß die Lücke ist, die er nun hinterlässt.

Martin „Buddy“ Derler hat nicht einfach den Beruf des Sportjournalisten ausgeübt. Er ist seiner Berufung gefolgt. Noch vor seiner Matura im Linzer Aloisianum sammelte er als freier Mitarbeiter bei Zeitungen und TV-Sendern Erfahrungen. Vor 14 Jahren konnten wir ihn überreden, zu den OÖNachrichten zu kommen. Erinnerungen an seine „Einarbeitungszeit“ fehlen. „Buddy“ fand gleich seinen Platz im Team, als wäre er immer schon da gewesen. Er arbeitete mit großer Sachkenntnis und überzeugte als Allrounder, der im Ski-Weltcup, im Fahrerlager der Formel 1, in der Basketball-Halle, im Reitsport oder beim Eishockey daheim war. Kein österreichischer Sportjournalist hat so viele Super-Bowl-Endspiele gesehen wie „Buddy“. Klar, dass er dabei nicht über Strategie und Taktik schrieb. Er rückte immer die Menschen ins Zentrum seiner Geschichten. Fair Play hat „Buddy“ stets ganz groß geschrieben. Wenn er einmal – was sehr selten vorkam – Kritik übte, dann hatte man das Gefühl, er selbst leide am meisten darunter. „Buddy“ war ein Journalist, der sich ganz dem Sport verschrieben hatte und der niemandem weh tun wollte. „Rücksichtnahme“ stand in seinem Wörterbuch ganz vorne.

Obwohl er sich nie in den Mittelpunkt drängte, stand „Buddy“ regelmäßig im Rampenlicht. Als Moderator von Sport-Diskussionen überzeugte er nicht nur mit seinem Insiderwissen, sondern auch mit seinem gewinnenden Wesen. Seine humorvolle Art machte ihn zum Unterhalter, dem man gerne zuhört.

Apropos zuhören: Legendär waren „Buddys“ Auftritte als Initiator von Karaoke-Abenden, welche als ziemlich beste Teambuilding-Aktionen vielen OÖNachrichten-Mitarbeitern ewig in Erinnerung bleiben werden. „Buddy“ behielt sich dabei immer das Recht vor, das letzte Lied zu singen. „My Way“ interpretierte er so, als wäre er in den USA geboren worden und hätte Frank Sinatra als Musiklehrer gehabt.

„Buddys“ Weg ist nun viel zu früh zu Ende gegangen. Alle seine Wegbegleiter sind unendlich traurig und finden keine Worte. Das letzte Telefonat ist noch im Ohr, die letzte Begegnung im Kopf. Die Sorgen über eine dünne Personaldecke kommentierte er damals so: „Schau mich an, deine Personaldecke ist nicht dünn.“ Und dann lachte er, ballte die Fäuste und zwickte die Augen zusammen. So werde ich Martin „Buddy“ Derler in Erinnerung behalten. Und ihn nie vergessen.

Christoph Zöpfl

 

Das Begräbnis findet am 24. Jänner um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche Grieskirchen statt.

Kommentare  
# Ewald ROTH 2015-01-21 00:30
Ich kann mich den Worten von Christoph nur anschließen und ergänzen, daß auch Karate zu seinem Repertoire gehörte. Unvergessen unser gemeinsamer Trip zur Shotokan-WM nach Chicago im Jahr 2005 und viele weitere gemeinsame Reisen. Seine Menschlichkeit, Liebenswürdigke it, sein geistreicher Humor haben ihm in der gesamten österreichische n Karateszene zu unglaublicher Beliebtheit verholfen. Mir persönlich ist er in vielen Jahren ein lieber Freund geworden, der jedesmal, wenn ich ihn traf, ein Lachen in mein Gesicht gezaubert hat. Ich werde ihn nie vergessen, ihn immer schmerzlich vermissen und ich verneige mich, gemeinsam mit vielen österreichische n Karatesportlern , in Dankbarkeit vor einem in vielerlei Hinsicht großen Menschen.
Ewald Roth

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