Tracey Holmes ist eine australische TV- und Radio-Sportjournalistin. Sie hat sich am vergangenen Wochenende in den Flieger von Sydney nach Doha gesetzt. Eine weite Reise, die sich für die Kollegin in doppelter Hinsicht bezahlt gemacht hat. Zum einen gewann sie bei den AIPS Sport Media Awards die Kategorie "Audio" (für eine Story über afghanische Sportlerinnen) bereits zum zweiten Mal und kassiert dafür immerhin 8.000 US Dollar, zum anderen sah sie Montag Abend im Al Rayyan-Stadion ihre "Socceroos" das entscheidende Spiel ums vorletzte WM-Ticket (das letzte ging an Costa Rica mit dem 1:0 gegen Neuseeland) gegen die favorisierten Peruaner nach einem schwachen 0:0 über 120 Minuten im Elferschießen 5:4 gewinnen. Es wurde leise im nur halbvollen, 50.000 Zuschauer fassenden Stadion, in dem etwa 80 Prozent der Zuschauer entweder aus Peru angereist waren oder zumindest für die Südamerikaner die Daumen gedrückt hatten. Jetzt ist Australien bei der WM, kehrt im November nach Katar zurück und trifft in der Gruppe D auf Weltmeister Frankreich, Dänemark und Tunesien.
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Was wird die Spieler und Fans bei dieser WM-Endrunde erwarten? Immer noch heiße Temperaturen (am Wochenende hatte es in Doha 47 Grad), aber auch gut gekühlte Stadien. Die während der Weltmeisterschaft erwarteten 30 Grad Celsius kann man mittels riesiger Klimaanlagen (die kühle Luft kommt aus 3.000 Düsen) bis auf 20 Grad herunterkühlen. Beim ersten von zwei WM-Play-Off-Spielen war es drinnen angenehm kühl, während es um Mitternacht, als Teufelskerl Andrew Redmayne den entscheidenden Elfer pariert hatte und das Match vorbei war, draußen immer noch stolze 33 Grad hatte. Die Katari, die wegen ihrer Verletzungen der Menschenrechte und zuweilen katastrophaler Bedingungen für ihre Arbeiter, von denen 6.000 umgekommen sind, kritisiert werden, haben aber scheinbar (fast) alles für eine gute FIFA-WM 2022 getan. Sie haben eine neue Metro gebaut, die mit drei Linien alle Stadien bedient und billig ist (ein 24-Stunden-Ticket kostet umgerechnet 1,60 Euro). Allerdings fährt sie nur bis 23 Uhr - man sicherte aber schon jetzt zu, dass an Spieltagen die Metro fährt, bis der letzte Fan zurück zu seinem Hotel ist. Nicht glücklich sein werden Raucher und jene, die nach einem Match gern ein Bier trinken. Zigaretten samt Feuerzeugen werden bei der Eintrittskontrolle abgenommen, und das kühle Bier gibt es bei weitem nicht in allen Hotels. Für jene, die von Nikotin und Alkohol wegkommen wollen, wäre eine solche WM-Endrunde sogar eine willkommene Entzugskur ...