In einer Woche dröhnen auf dem Red Bull-Ring in Spielberg wieder die Motoren der Formel-1-Boliden. Mit dem Grand Prix von Österreich am 5. Juli und einem weiteren Rennen eine Woche darauf startet die Königsklasse in ihre WM-Saison 2020 - aber leider ohne (österreichische) Medien. Es sind für die beiden Rennen nur einige wenige Fotografen bzw. Printjournalisten weltweiter Agenturen (AP, AFP, Reuters, Getty Images) zugelassen. Das war Teil des von Red Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko mit der Bundesregierung verhandelten Sicherheitsplans. Leider schlugen alle Versuche von österreichischen Journalisten fehl, die sich bei der FOM (Formula One Managament) zu akkreditieren versuchten. Die Vermarktungsagentur in England antwortete nicht einmal auf die Anfragen. Selbst der ORF, der als Rechtehalter der Formel 1 viel Geld zahlt, ist mehr oder minder ausgesperrt. "Wir kommen nicht in den Innenraum, es wird auch keine Interviews geben", sagt ORF-Sportchef Hans Peter Trost, der sich als SMA.-Präsident in den letzten Wochen sehr dafür eingesetzt hat, dass wenigstens eine limitierte Anzahl von heimischen KollegInnen zugelassen sind. Platz genug wäre ja. Sports Media Austria hat an den Weltverband der Sportjournalisten (AIPS) einen Protest geschrieben. Bei MotoGP und Superbike-WM sind ähnliche Verbannungen der Medien schon fixiert. "Das verstößt gegen die Freiheit der Presse", formuliert die AIPS - sie werde zwar versuchen, noch eine Lösung zu finden, allerdings stehen die Chancen dafür praktisch auf Null. Trost: "Angesichts der gesundheitlichen Situation sind die Maßnahmen einerseits verständlich, andererseits darf aber sowas nicht einreißen und zur Schule werden."
Foto: Im Juli 2018 war dieses Foto, das Max Verstappen auf dem Red Bull-Ring zeigt, das GEPA-Foto 27/2018 - heuer wird es das, zumindest von der steirischen Agentur, nicht geben ...